1. Do: Know what you get!
In der Praxis sehen sich Unternehmen, die den Erfolg ihrer Testautomatisierung nur an einer möglichst hohen Anzahl an Testfällen messen, oft mit Redundanzen von über 60 % in ihrem Testfall- Portfolio und einer Risikoabdeckung von unter 40 % konfrontiert. Es werden also Zeit und Ressourcen gebunden, ohne dass ein nennenswerter Erfolg zu verzeichnen ist. Planen Sie daher den Einsatz von automatisiertem Testing strategisch und setzen Sie sich messbare Ziele, die sich an der Risikoabdeckung orientieren. Denn auch mit einer geringen Anzahl an richtig aufgesetzten Testfällen können Sie einen sehr hohen Risikobeitrag erreichen.
2. Don’t: Unrealistische Erwartungen wecken
Auch nachdem Ihre Testarchitektur und die Fälle aufgesetzt sind, ist automatisiertes Testing kein Selbstläufer. Ihr Portfolio muss weiterhin gewartet werden, neue Anforderungen aufgenommen und umgesetzt werden. Bei der Wiener Städtischen konnte man die Anzahl der Testfälle verringern, dabei gleichzeitig die Risikoabdeckung erhöhen und von den Tosca-Funktionen profitieren: Mit Toscas modul-basiertem Ansatz kann die Wartung auf ein Minimum beschränkt werden.
3. Do: Prioritäten setzen – Have the right test cases!
In der Praxis werden oft leicht zu testende Funktionen mit sehr vielen Tests abgedeckt, ohne auf den Beitrag zur Qualitätssicherung zu achten. Das führt zu einer hohen Testanzahl in gewissen Bereichen, während andere, eventuell wichtigere Funktionen, schlecht betestet werden – so kommt es zu einer insgesamt geringen Risikoabdeckung.
Achten Sie auch darauf, dass sie keine Redundanzen in Ihrem Portfolio erzeugen und eine ausgereifte Methodologie für die Definition der Testfälle heranziehen. Die kombinatorische Methode der linearen Expansion unterstützt dabei mit dem Generieren von Testfällen quasi auf Knopfdruck. Sie legen „Glattfläufer“ fest und testen diese dann mit allen möglichen Varianten. So maximieren Sie den Risikobeitrag jedes einzelnen Testfalls.
4. Don’t: Ausufernde Aufwände für Testdaten-Erzeugung einsetzen
Die Basis für erfolgreich automatisiertes Testen ist ein professionelles Testdatenmanagement, bei dem für Tests benötigte Daten toolgestützt bereitgestellt und verwaltet werden. Bei der Wiener Städtischen Versicherung wurden durch konsequente Planung, Erzeugung, Bereitstellung und Verwaltung der Testdaten die Aufwände für die Vorbereitung von Testfällen massiv reduziert.
5. Do: Spezialisten und geeignete Tools einsetzen
Wissen und Fähigkeiten im eigenen Unternehmen aufzubauen ist unbedingt notwendig um langfristig erfolgreich zu bleiben. Die Wiener Städtische entschied sich dafür, dass Testing mit professioneller Unterstützung von Qualysoft und Tricentis zu evaluieren und das eigene Team mit der Hilfe von Experten in der Praxis zu schulen. So entwickelten die Teams gemeinsam Sets an maschinellen Testfällen, die sofort zur Anwendung kamen. Dabei profitierte das Team der Versicherung vom Know-How-Transfer und der Weitergabe von „Benchmarks“ zum Input-Output-Verhältnis und kann zukünftig das Projekt optimal betreuen, warten und weiterentwickeln.
6. Don’t: Wartung unnötig kompliziert gestalten
Damit die Risikoabdeckung mit der Zeit nicht abnimmt und eine hohe Aussagekraft der Ergebnisse bestehen bleibt, müssen die Testfälle auf dem neuesten Stand gehalten und gewartet werden. Faktoren wie die Vernachlässigung des Testportfolio-Managements, die ungleichmäßige Verteilung der Testfälle über Prozesse und Applikationen sowie Redundanzen machen die Wartung schwieriger und zeitaufwändiger. Setzen Sie Ihr Software-Testing bereits von Beginn an professionell auf, können Sie sich im täglichen Betrieb auf das Wesentliche konzentrieren.
7. Do: Lernen und Vernetzung fördern
Über die gewählte Methodik können Business-Anwender zeitsparend und ressourcenschonend in die Definition der Testfälle eingebunden werden. Geschäftsabläufe werden im Zuge der Testdefinition transparent und bereichsübergreifend dargestellt und klar zwischen fachlichen und technischen Themen getrennt. So können IT- und Fachbereiche effizienter und schneller zusammenarbeiten.
8. Don’t: Einsatzgebiete zu eng fassen
Denken Sie über einzelne Applikationen hinweg und testen Sie End-To-End-Prozesse. Moderne Testverfahren erlauben es, Businessprozesse über Applikationsgrenzen hinweg zu prüfen und nicht nur isoliert eine einzige Anwendung, sondern applikationsübergreifend einen gesamten Testfall durchzutesten.
9. Do: Ergebnisse und Erfolge kommunizieren
Automatisches Software-Testing kann mit Versicherungen verglichen werden – wenn alles reibungslos funktioniert, wird nicht darüber gesprochen – erst wenn ein Fehler passiert ist, zieht das Thema die Aufmerksamkeit auf sich. Es ist daher wichtig aussagekräftige Kennzahlen im Unternehmen zu präsentieren und Erfolge proaktiv zu kommunizieren, um das Commitment hoch zu halten.
10. Don’t: Weiterentwicklung vernachlässigen
Sie sollten Ihr Testfallportfolio ständig weiterentwickeln und auf neue Anforderungen vorbereiten. So können sie gewährleisten, dass die Risikoabdeckung hoch bleibt und die Funktionen Ihrer Anwendungen auf Dauer reibungslos funktionieren – auch wenn Sie schnell Innovationen entwickeln und implementieren wollen.